Die demokratischen Institutionen in der Türkei sind
gegenwärtig auf die Behinderung politischer Partizipation ausgerichtet, so auch
während der Kommunalwahlen. Das Wirken bürgerschaftlicher Initiativen, die die
Wahlen an zahlreichen Orten in der Türkei begleiteten und Manipulationsvorwürfe
auswerteten, war seitens der Behörden keineswegs willkommen. Zweifel an der Rechtmäßigkeit
des Wahlergebnisses bleiben bestehen, von einer unabhängigen Überprüfung kann
keine Rede sein.
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Donnerstag, 29. Mai 2014
Reflektionen aus der Türkei zu den Ergebnissen der Kommunalwahlen: Ein kursorischer Überblick
Von Özgür Genç
Die
Zusammenstellung von Wahlanalysen vermittelt einen Überblick zu verschiedenen
Erwartungen vor der Wahl und gibt Einschätzungen wieder, wie die Wahl sich auf
das politische Feld auswirken könnte. Konnte sich die gesellschaftliche
Opposition, die mit dem Juni-Aufstand entstanden ist, in den Wahlprozess
einbringen, und wie gelang es der AKP, die Unterstützung einer großen
Wählerschaft zu erneuern?
Donnerstag, 19. Dezember 2013
Primat der Ordnung: Die Europäische Union und die türkische Juni-Revolte
Von Axel Gehring
Der jüngste Fortschrittsbericht der EU-Kommission ist insgesamt positiver ausgefallen, als derjenige des letzten Jahres und lobt „Fortschritte im Bereich der Justiz, Grundrechte und Sicherheit“. Jene Passagen, die sich auf die Gezi-Ereignisse beziehen, identifizieren eine Reihe von Ereignissen "bei denen es zu Gewalt kam", sowie "übermäßige Härte" durch die Polizei. Sie vermeiden es, die systematische Niederschlagung der Gezi-Revolte durch die türkische Regierung deutlich zu benennen. Solche Deutungen der Ereignisse hat es auch innerhalb der AKP gegeben. Eine kritische Rekonstruktion der EU-Türkei-Beziehungen hilft, diese Gemeinsamkeiten in der Bewertung der Causa Gezi zu verstehen.
Der jüngste Fortschrittsbericht der EU-Kommission ist insgesamt positiver ausgefallen, als derjenige des letzten Jahres und lobt „Fortschritte im Bereich der Justiz, Grundrechte und Sicherheit“. Jene Passagen, die sich auf die Gezi-Ereignisse beziehen, identifizieren eine Reihe von Ereignissen "bei denen es zu Gewalt kam", sowie "übermäßige Härte" durch die Polizei. Sie vermeiden es, die systematische Niederschlagung der Gezi-Revolte durch die türkische Regierung deutlich zu benennen. Solche Deutungen der Ereignisse hat es auch innerhalb der AKP gegeben. Eine kritische Rekonstruktion der EU-Türkei-Beziehungen hilft, diese Gemeinsamkeiten in der Bewertung der Causa Gezi zu verstehen.
Dienstag, 13. August 2013
‚Shoppen, Beten, Kinderkriegen' – Aufstand in der Türkei
Von Errol Babacan
‚Shoppen, Beten, Kinderkriegen‘, so lautete ein Slogan
auf dem Taksim-Platz, der die Leitlinien für die konforme Bevölkerung, die sich
widerspruchslos in die kapitalistische Wachstumspolitik einreiht, parodierte. Gegen diese
Zurichtung zeigt der Juni-Aufstand Wege auf, wie eine gesellschaftliche
Opposition organisiert und eine politische Alternative aufgebaut werden könnte.
Freitag, 12. Juli 2013
Erdoğans Dilemma
Ein Kommentar von
İsmail Doğa Karatepe und Özgür
Genç
Eine Razzia gegen
Umweltschützer_innen im Taksim Gezi Park wurde am 31. Mai zum Funken
landesweiter Proteste in der Türkei. Seit dem hat die Türkei
Massendemonstrationen erlebt, die sich fast über das gesamte Land erstrecken.
An dem besagten Tag war eine Occupy-artige Bewegung gegen die Zerstörung dieses
relativ kleinen Parks unterdrückt
worden, hunderte waren dabei inhaftiert bzw. verletzt worden. Offensichtlich
dürften weder die Befehlshaber der Polizei noch der Gouverneur von İstanbul erwartet haben, dass diese
Razzia hunderttausende im ganzen Land mobilisieren würde. Bereits in der Nacht
des 31. Mai war dieser Protest zu einer großen Rebellion herangewachsen –
offensichtlich nicht nur gegen die Zerstörung des Parks, sondern auch – wie das
Graffiti »Kahrolsun Bağzi Seyler« sagt – gegen »irgendwas«.
Es ist nicht einfach die unterschiedlichen Anliegen der Protestierenden
zusammenzutragen, wie auch immer: die Beschränkungen von Freiheiten durch
Regierungshandeln scheinen ihr Hauptanliegen darzustellen.
Donnerstag, 20. Juni 2013
Erdogan’s Dilemma
A Commentary by Ismail Doğa Karatepe and Özgür Genç
A crackdown on environmentalists in Taksim Gezi Park in Istanbul sparked protests across Turkey on the 31st of May. Since then, Turkey has been experiencing mass demonstrations covering almost the entire country. An occupy-style movement against the demolition of this relatively small park was suppressed on that day which included the arresting and injuring the hundreds. It is evident that neither police chiefs nor the governor of Istanbul could have expected that the police raid would attract the attention of and mobilize hundreds of thousands of protesters across the country. This protest already became a large scale rebellion on the night of May 31, however, apparently, not only against demolition of the park but also against, as a graffiti puts it, “something” (“Kahrolsun Bağzı Seyler!”/”Damn with somethings!” as in the picture on the right corner). It is not easy to meld the demands of the protesters in the same pot; however the government encroachment on freedom thus far appears to be common concern.
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