Ein Kommentar von
İsmail Doğa Karatepe und Özgür
Genç
Eine Razzia gegen
Umweltschützer_innen im Taksim Gezi Park wurde am 31. Mai zum Funken
landesweiter Proteste in der Türkei. Seit dem hat die Türkei
Massendemonstrationen erlebt, die sich fast über das gesamte Land erstrecken.
An dem besagten Tag war eine Occupy-artige Bewegung gegen die Zerstörung dieses
relativ kleinen Parks unterdrückt
worden, hunderte waren dabei inhaftiert bzw. verletzt worden. Offensichtlich
dürften weder die Befehlshaber der Polizei noch der Gouverneur von İstanbul erwartet haben, dass diese
Razzia hunderttausende im ganzen Land mobilisieren würde. Bereits in der Nacht
des 31. Mai war dieser Protest zu einer großen Rebellion herangewachsen –
offensichtlich nicht nur gegen die Zerstörung des Parks, sondern auch – wie das
Graffiti »Kahrolsun Bağzi Seyler« sagt – gegen »irgendwas«.
Es ist nicht einfach die unterschiedlichen Anliegen der Protestierenden
zusammenzutragen, wie auch immer: die Beschränkungen von Freiheiten durch
Regierungshandeln scheinen ihr Hauptanliegen darzustellen.