Mittwoch, 1. Juli 2015

Worauf deutet die Rebellion der Metallarbeiter in der Türkei?

Von Hakan Koçak

Schwache Gewerkschaften und disziplinierte ArbeiterInnen dominieren das Bild von der Arbeiterbewegung in der Türkei. Umso mehr überraschten die Streiks, die im Mai mit einem hohen Maß an Spontanität und an Orten ausbrachen, die zwar industrielle Zentren, nicht aber Orte primär linker gewerkschaftlicher Mobilisierung sind. Die wilden Streiks sind jedoch nicht die einzigen, die sich in den vergangenen Jahren ereignet haben. Es gilt, sich die Besonderheiten der Streikzyklen der letzten Jahre im Kontext globaler Streikwellen in der Automobilindustrie und betrieblicher Organisierungsfragen anzuschauen.


Die Automobilarbeiter der Renault-Fabrik in Bursa, die in der Metallgewerkschaft Türk Metal Sendikası Mitglieder sind, starteten eine Rebellion, der Funke sprang in andere Fabriken und Regionen über und wuchs. Während einige Streiks mittlerweile beendet sind, zum Teil sogar erfolgreich, halten andere Kämpfe noch an. Die Bewegung ist also noch aktiv, dennoch soll hier versucht werden, sie zu verstehen und eine Einschätzung vorzunehmen. Es folgen daher erste Notizen und Analysen.

Direkte Repräsentation und Recht auf Streik

Die Arbeiter haben mit ihrer Rebellion zwei Dinge erreicht: Ihre direkte Repräsentation und die Nutzung ihres Streikrechts. Damit wurden zwei wichtige, radikale Schritte für ihre Autonomie getan. Durch massenhaften Austritt aus der Gewerkschaft Türk-Metal zeigten sie, dass die bestehende Vertretungsstruktur, die ein Überbleibsel des Putsches vom 12. September 1980 darstellt und zu einem Kontrollapparat der Arbeitgeber verkommen ist, sie nicht repräsentieren kann [1]. Durch die Bildung von Arbeiterräten haben sie die Vertretung ihrer Interessen selbst in die Hand genommen. Damit haben sie eine historische Organisierungsform der internationalen Arbeiterbewegung wieder aufleben lassen. Indem sie ihre Betriebe nicht verließen und die Produktion zum Stillstand brachten, setzten sie das Recht auf Streik, dessen Wahrnehmung durch die Arbeitsgesetzgebung erschwert und durch die von der Regierung im Februar verhängte sechzig-tägige Aussetzungsfrist faktisch aufgehoben wurde, wieder in Kraft. Im Resultat erreichten die Metallarbeiter, dass das zwischen der Gewerkschaft Türk-Metal, dem Arbeitgeberverband MESS (Gewerkschaft der Industriellen für Metallwaren) und den übrigen, nicht im Arbeitgeberverband organisierten Unternehmern aufgeführte Tarifverhandlungstheater, dessen Regeln noch vom Putschregime geschrieben wurden, beendet wurde. Indem sie Räte bildeten, haben sie eine direkte Interessenvertretung hergestellt und die Wahrnehmung des Streikrechts ohne Schranken und Verbote erreicht. Sie besannen sich auf den Kern ihrer Interessen und erinnerten daran, dass die Aktion Vorrang gegenüber dem Recht hat.

Den aufmerksamen Beobachter wird diese Entwicklung nicht unbedingt verwundern. Die Arbeiterklasse in der Türkei hat seit 1980 eine qualitativ und quantitativ bemerkenswerte Entwicklung durchgemacht. Insgesamt haben die Unsicherheiten zugenommen und das Wohlstandsniveau ist gesunken. Das bestehende Arbeitsregime mit seinen überkommenen Regeln aus der Zeit des Putsches konnte die „friedliche“ Fortführung des Systems industrieller Beziehungen nicht mehr gewährleisten. Der Rahmen des Regimes wurde immer öfter gesprengt. Die Metallarbeiter haben der objektiven Sackgasse, in der das Regime steckte, nun die subjektive Tat - ihren Kollektivwillen - hinzugefügt und den Rahmen endgültig gesprengt. Ereignisse wie der Tekel-Widerstand, mit dem sich die ArbeiterInnen ebenfalls außerhalb der gewerkschaftlichen Organisierung gegen ihre Prekarisierung in Folge von Privatisierung stemmten, Streiks der Angestellten im öffentlichen Dienst, die Aktionen der Birleşik Metal-İş (Vereinte Metallarbeitsgewerkschaft) gegen Aussetzungen des Streikrechts, bildeten einen neuen Standard für die Arbeiterbewegung. Überall im Land ist es zu Eruptionen gekommen, die an Kraft gewannen. Die Massenarbeitsniederlegungen in den Ziegelwerken in Diyarbakır, den Schuhfabriken in Adana, den Stickereien in Merter, den Textilfabriken in Gaziantep und der Boydak-Möbelfabrik in Kayseri sind dafür nur einige Beispiele.

Gefügige Gewerkschaften, schwache Linke

Das wichtigste Merkmal dieser Situation ist zweifellos, dass die Gewerkschaften, die sich seit etwa 30 Jahren im Rahmen der Legalität verfangen haben, nicht die treibenden Kräfte der Kämpfe darstellen. Die Gewerkschaften müssen ihre Praxis dem Kurs der Kämpfe anpassen oder mit ähnlichen Reaktionen der ArbeiterInnen rechnen, die ihre Legitimität weiter untergraben wird. Besonders mit den Folgen der Krise im Jahr 2008, den seither nicht kompensierten Reallohnverlusten, dem gestiegenen Druck an den Arbeitsplätzen, der Verdichtung der Arbeit und der Erhöhung der Arbeitszeiten ist es zunehmend schwieriger für die ArbeiterInnen geworden, sowohl den bestehenden restriktiven Rahmen als auch Gewerkschaften zu akzeptieren, die sie in ihren Kämpfen nicht unterstützen, im Gegenteil, ihren Widerstandswillen absorbieren und passivieren. Es wird schwieriger werden, eine junge, gebildete Arbeiterklasse, die hohe Erwartungen hegt und in der intensiven Nutzung von Kommunikationsmitteln erprobt ist, unter Kontrolle zu behalten.

In der Metallindustrie in der Türkei ist die Rede von einem System, das den Arbeitsprozess neben einer Mischung aus Konsens und Zwang durch Gewerkschaften reguliert, die sich im Einklang mit den Bedürfnissen des Kapitals bewegen. Einige wissenschaftliche Publikationen haben die Herausforderung der in den Produktionsprozessen hergestellten Hegemonie durch alltägliche Widerstände der ArbeiterInnen bereits wiederholt thematisiert [2]. Überliefert wurde dabei, dass unter der sichtbaren Oberfläche einer fügsamen Arbeiterschaft kontinuierlich ein verdeckter Widerstand junger ArbeiterInnen stattfindet. Neben dieser Feststellung wurde auf die autokratische Verfasstheit der Gewerkschaft Türk-Metal hingewiesen und betont, dass die ArbeiterInnen diese Interessenvertretung ablehnen und dass sie sich bereits in früheren Auseinandersetzungen, wie z.B. im Jahr 1998, entschieden aber bislang mit wenig Erfolg gegen diese Gewerkschaft gestellt haben.

Nun sind die Metallarbeiter an einem Punkt angelangt, an dem sie sich sowohl der Kontrolle der Unternehmen als auch der Gewerkschaft entziehen könnten. Hier kommt ein dritter Kontrollmechanismus ins Spiel, der sich auf soziale und ideologische Grundlagen stützt. Die Metallarbeiter sind in Übereinstimmung mit den in ihren Wohnorten vorwiegenden ideologischen Überzeugungen oft stark nationalistisch und konservativ geprägt. Das hat nicht nur zur Folge, dass sie gegenüber Autoritäten wie der Polizei, der Gewerkschaftsführung oder dem Arbeitgeber gefügig sind, sondern auch, dass sie distanziert gegenüber linksorientierten und effektiv kämpfenden Gewerkschaften wie der Birleşik Metal-İş sind, die Mitglied in der Konföderation Revolutionärer Arbeitergewerkschaften DİSK (zweitgrößter Gewerkschaftsdachverband in der Türkei) ist. Es war die Birleşik Metal-İş, die vor wenigen Jahren bei dem für die jetzige Rebellion beispielhaften Arbeitskampf in der Bosch-Fabrik durchsetzen konnte, dass ein relativ guter Tarifvertrag zustande kam. Trotz aller Verbote setzte sie damals den Streik als Mittel des Kampfes effektiv gegen den Arbeitgeberverband MESS ein [3]. Dennoch gelingt es ihr aufgrund der gegebenen sozialen und ideologischen Verfasstheit der ArbeiterInnen nicht, deren Gunst zu gewinnen. Dieser Tatbestand stellt eines der wichtigsten Kennzeichen der aktuellen Arbeiterbewegung dar. So besteht der Unterschied zu globalen Erfahrungen und unseren Erfahrungen zwischen 1960 und 1980 darin, dass wir es heute mit einer Bewegung zu tun haben, die nur sehr marginale linke politische Kennzeichen trägt. Dies beeinträchtigt die Fähigkeit, als Klasse zu handeln, enorm und muss auf alle Fälle überwunden werden.

Streikwellen in der Automobilindustrie

Die Rebellion der Metallarbeiter verfügt über eine globale Dimension. Beverly Silver erörtert in ihrem Hauptwerk, wie in den USA der 1930er-Jahre eine militante Bewegung der Automobilarbeiter entstand, die sich 1960 über Europa ausdehnte, in den 70er und 80er-Jahren Anschluss in Brasilien fand und sogar nach Südafrika und Südkorea übersprang [4]. Überall, so Silver, provozierten militante Arbeiterbewegungen ähnliche Reaktionen des Kapitals  – und dies sei einer der Gründe für die Verlagerung von Produktionsstätten in der Automobilindustrie. Die Widerstandswelle der Automobilarbeiter begünstigte die Bildung autonomer Gewerkschaften, diskreditierte „verantwortungsbewusstes“ gewerkschaftliches Handeln im Sinne der Unternehmen und hat sogar eine beschleunigende Wirkung auf den Übergang zur Demokratie (in Brasilien) und die Befreiung von der Apartheid (in Südafrika) entfaltet.

Für die Türkei kann gesagt werden, dass sich die militante Bewegung der Automobilarbeiter in den 1970ern unter der Führung von Maden-İş (Gewerkschaft für Bergbau) entwickelte, durch den Putsch von 1980 unterbrochen wurde, 1998 dann mit der Rebellion der ArbeiterInnen gegen ihre unternehmernahe Gewerkschaft Türk-Metal erneut Fahrt aufnahm und schließlich, mit Höhen und Tiefen, ihre heutige Form angenommen hat. Nun ist es auch möglich, die heutige Rebellion im Rahmen der anhaltenden globalen ökonomischen Krise als absehbares Resultat der Strategie der Automobilkonzerne anzusehen, die ihre über den gesamten Globus verteilten Standorte in Konkurrenz zueinander setzen, um die Produktionskosten zu senken. Während Silver die nächste Widerstandswelle für China und Mexiko erwartete, kristallisierte sie sich de facto in der Türkei heraus. Die Erklärung von Renault, den Standort zu verlagern, wenn der Streik anhalte, ist ein Zeichen dafür, dass die Manager die Widerstände, wie auch schon bei vergangenen Widerstandswellen, mit Standortverlagerungen kontern möchten. Kurzum: Historisch und global betrachtet gibt es einige auffällige Ähnlichkeiten.

Kristallisationspunkte von Arbeitskämpfen

Der erste, in den letzten Jahren besonders aktive Strang der Arbeiterbewegung in der Türkei bestand aus Beschäftigten staatlicher Betriebe, die von Privatisierungen betroffen waren und sich gegen deren Folgen zur Wehr setzten. Der Widerstand bei Tekel (dem privatisierten Monopolunternehmen für Alkohol und Zigaretten) und der langjährige Widerstand der ArbeiterInnen gegen die Privatisierung des Kohlekraftwerkes in Yatağan (Ägäis) gehören zu den herausragenden Arbeitskämpfen in diesem Sektor. Der Widerstand wurde hauptsächlich getragen von ArbeiterInnen staatlicher Unternehmen, deren relativ privilegierter, weil mit umfassenden Sicherheiten und Rechten ausgestatteter Status sich insgesamt in Auflösung befand. Obgleich diese Kämpfe auch auf starke Initiativen an der Basis zurückgingen, wurden sie maßgeblich von etablierten Gewerkschaften gelenkt. Sie waren Beispiele dafür, wie eine Radikalisierung sich in disziplinierter Form in gewerkschaftlichen Kanälen bewegt – und sie waren eine letzte und daher radikale Antwort auf den langen Privatisierungsprozess. Zwar motivierten diese Kämpfe die Arbeiterbewegung und die gesellschaftliche Opposition und bereicherten sie mit ihrer Widerstandskultur, doch blieb der inspirierende Effekt aufgrund des sich insgesamt in Auflösung befindlichen Status dieser ArbeiterInnen begrenzt.

Der zweite Strang besteht allgemein formuliert aus ArbeiterInnen, die wir als Prekarisierte bezeichnen würden: TagelöhnerInnen, LeiharbeiterInnen, flexibilisierte ArbeiterInnen in fordistischen, paternalistisch geführten Fabriken überwiegend in ruralen Regionen. Den Streik beziehungsweise den Widerstand der LeiharbeiterInnen im Energie- und Gesundheitssektor, die Massenarbeitsniederlegung der Textil- oder Ziegeleibeschäftigten in Gaziantep und Diyarbakır oder die spontanen und kurzlebigen Widerstände der Bauarbeiter kann man hierunter zählen. In diesem sehr heterogenen und dynamischen Bereich, in dem sich auch einige politische AktivistInnen engagieren, wird sich sicherlich noch viel tun, möglicherweise bildet sich hier etwas, aus dem in Zukunft eine stärkere Organisierung erwächst.

Die Metallarbeiter haben heute einen dritten Weg geebnet. Dieser in letzter Zeit vergleichsweise statische, bewegungslose Part der Arbeiterklasse ist mit der jetzigen Rebellion zu einer motivierenden, antreibenden Kraft geworden. Die Bewegung der Automobilarbeiter, die den typischen fordistischen Arbeiter und gewerkschaftlichen Prototyp des 20. Jahrhunderts darstellen, zeigt, dass auch aus hoffnungslos erscheinenden Fällen unerwartet eine Dynamik entstehen kann. Trotz ihrer vergleichsweise guten Bezahlung aber konfrontiert mit sinkenden Reallöhnen, mit einer außergewöhnlichen Arbeitsverdichtung und einer Gewerkschaft, die zum Kontrollorgan verkommen ist, haben sie sich erhoben und eine Dynamik hervorgebracht, die die zentralen Anliegen der gesamten Arbeiterklasse umfasst.

Für den ersten Strang war der primäre Ansprechpartner die Regierung. Für den zweiten Strang, die Prekären, besteht der Kampf oft schon darin, ein verantwortliches Gegenüber ausfindig zu machen, und/oder dieses Gegenüber an einen Verhandlungstisch zu bringen. Für den dritten Strang der Arbeiterbewegung, die Metallarbeiter, ist der erste Ansprechpartner die Gewerkschaft. Hier zeigt sich nun ein wesentliches Problem aktueller Arbeitsbeziehungen in der Türkei: Die überkommenen gewerkschaftlichen Formen müssen überwunden werden, damit die Arbeiterbewegung in der Türkei an Fahrt gewinnen kann.

Reformierung der Arbeiterbewegung

Die von den Metallarbeitern gegründeten Räte sind beachtenswert und stellen einen historischen Gewinn dar. Antonio Gramsci unterstrich, dass die Räte die Gesetzeskonformität im industriellen Bereich zurückweisen, und in unserem Fall passiert genau das. Wiederum nach Gramsci repräsentieren die Gewerkschaften eben jene Konformität und versuchen, ihre Mitglieder an die Gesetze zu binden. Denn die Gewerkschaften müssen sich gegenüber dem Arbeitgeber verantworten. An dieser Stelle entwickelte Gramsci einen kritischen Vorschlag im Hinblick auf das Verhältnis zwischen diesen beiden organisatorischen Modellen, der darauf zielt, den spontan gewachsenen Räten die Permanenz von Gewerkschaften zu geben und den Bürokratismus der Gewerkschaften aufzuheben:

„Die Beziehungen zwischen den beiden Institutionen müssen so organisiert werden, dass die Arbeiterklasse durch die spontanen Impulse der Räte nicht zurückgeworfen wird oder eine Niederlage erfährt. Mit anderen Worten, die Räte müssen die Disziplin der Gewerkschaft verinnerlichen. Die revolutionäre Identität des Rates muss so konzipiert werden, dass er gegenüber der Gewerkschaft einen starken Einfluss hat und die Bürokratie und den Bürokratismus der Gewerkschaft aufhebt.“

Vor dem Hintergrund dieses Vorschlags von Gramsci haben wir die Einschätzung, dass die Metallarbeiter ihre bestehenden Räte stärken, auf eine gewerkschaftliche Organisierung jedoch nicht verzichten sollten. Doch das läuft auf ein Verständnis von Gewerkschaft hinaus, das die Arbeiter nicht auf Mitglieder reduziert und nicht die Auflösung der Arbeiterräte vorantreibt. Die entschiedene und mutige Rebellion der Metallarbeiter hat grundlegende Erfahrungen für eine energische Organisierung an der Basis ermöglicht. Ein gewerkschaftliches Verständnis, das diese Erfahrungen produktiv weiterführt, gilt es zu entwickeln.

So müssen für eine aufstrebende Arbeiterbewegung drei Hauptsäulen gebildet werden: Eine gut funktionierende, partizipative gewerkschaftliche Struktur; Räte, die eine starke Initiative an der Basis ermöglichen; und im Hintergrund eine linksorientierte Politik, die die hegemonialen Kapazitäten der Arbeiterklasse erhöht. Wie sagte Etienne Balibar einst: “Es wird immer eine Zeit für die Arbeiterbewegung kommen, in der sie sich gegen die bestehenden Organisierungsformen und –praktiken neu formieren muss” [5]. Die Arbeiterbewegung in der Türkei erlebt genau diesen Moment. Es ist an der Zeit, die Solidarität, die Ideen und die Erfahrungen zu vervielfältigen.

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[1] Am 12. September 1980 putschte das Militär und verhängte das Kriegsrecht in der Türkei. Ende 1982 wurde eine von der Junta vorgelegte Verfassung per Volksabstimmung angenommen, die bis heute gültig ist (d. Red.).
[2] Gamze Yücesan-Özdemir (2000): „Direniş, Onay ya da Boyun Eğme? Hegemonik Fabrika Rejiminde Mavi Yakalı İşçilerin Hikayesi” (Widerstand, Zustimmung oder Unterwerfung? Geschichte der Industriearbeiter im Hegemonialen Fabrikregime), Toplum ve Bilim, Nr. 86, S. 241-260.
Theo Nichols & Nadir Suğur (2004): „Global Management, Local Labour: Turkish Workers and Modern Industry”. Palgrave Macmillan.
[3] Der Keim für die heutige Rebellion wurde vor einigen Jahren ebenfalls in Bursa gelegt. Die Arbeiter der Firma Bosch, die Mitglieder in der Gewerkschaft Türk-Metal waren, kündigten ihre Mitgliedschaft und traten der Vereinten Metallarbeitsgewerkschaft (BMİS) bei. Diese erste militante Massenbewegung wurde von der Türk-Metal aufs Härteste bekämpft. Die ArbeiterInnen wurden zudem vom Ministerium für Arbeit und den Arbeitgebern unter Druck gesetzt, einigen wurde gekündigt und die Übriggebliebenen mussten zu Türk-Metal zurückkehren. Doch diese Bewegung hatte auch zur Folge, dass Türk-Metal einen neuen Tarifvertrag vereinbaren musste, um nicht einen Großteil der Arbeiter zu verlieren.
[4] Beverly Silver (2003): „Forces of Labor: Workers' Movements and Globalization Since 1870". Cambridge University Press.
[5] Etienne Balibar & Immanuel Wallerstein (1990): „Rasse, Klasse, Nation: Ambivalente Identitäten". Argument Hamburg.


Hakan Koçak arbeitet an der Universität Kocaeli, Fachbereich Arbeitsbeziehungen, und ist ehemaliger Mitarbeiter der Gewerkschaft Petrol-İş.


Übersetzung von Fitnat Tezerdi und Errol Babacan