Die durch die
Korruptionsermittlungen offenkundig gewordene Regierungskrise in der Türkei
kann als Spiegelbild einer Auseinandersetzung im Machtblock interpretiert
werden. Vor dem Hintergrund einer Verengung ökonomischer Kapazitäten zur
Bündnisbildung stellen sich die Interessengruppen neu auf. Für die nahe Zukunft
ist mit einer Verschärfung der politischen Turbulenzen zu rechnen. Die sich
ankündigende ökonomische Krise wird von einem Kampf um die Verteilung der
Kosten und Risiken des Wirtschaftsmodells bestimmt sein. Wo stehen die subalternen
Kräfte in diesem Kampf?